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Blick auf die betroffene Region am 22.10.21 © Michael Nguyen

Update Freitag, 22.10.21, 17:30 Uhr

Nach der heutigen Pressekonferenz teilte der Direktor der PEVOLCA, Miguel Angel Morcuende, sowie Carmen Lopez vom IGN, folgendes mit. Das von der Vulkanasche betroffene Gebiet beläuft sich auf rund 6800 ha.

Jedoch sei angemerkt, dass hierbei auch Gebiete eingeschlossen sind, welche nur zeitweilig, ähnlich wie Saharasand bei Calima, mitgerechnet wurden. Dieses ist witterungs- und windabhängig, so dass eine derart grosse Fläche betroffen ist.

Die Kernfläche, welche von Lava betroffen ist, beläuft sich auf derzeit 886 ha und 2122 Gebäude.

Der Lavastrom, der am Donnerstag durch den Zusammenschluss zweier anderer auf der Höhe des Viertels La Laguna gebildet wurde, ist gestoppt und hat keine Geschwindigkeit mehr. Dennoch hat der Lavastrom viel Energie, da er ständig mit neuem magmatischem Material, das von hinten kommt, versorgt wird.

Morcuende teilte weiterhin mit, dass 415 Personen in den Hotels von Fuencaliente (359) und Los Llanos de Aridane (56) untergebracht sind, sowie weitere sechs Angehörige in sozialen Gesundheitszentren.

Er sagte, dass für diesen Samstag im Norden und Nordosten der Insel Regen erwartet werde, nicht jedoch im Aridanetal, was die Situation komplizieren würde, da die Gefahr bestünde, dass Hausdächer überlastet werden und einstürzen könnten.

In Bezug auf die Luftqualität kommentierte er, dass die SO2-Werte (Schwefeldioxid) unter den gesundheitsgefährdenden Schwellenwerten liegen und nur bei PM10-Partikel aufgrund der Aschebewegung in den Stationen von Santa Cruz und Los Llanos de Aridane überschritten wurden.

Carmen López, vom vulkanischen Überwachungsnetz des National Geographic Institute (IGN), betonte, dass der Vulkan mit einem strombolianischen Mechanismus und mit den gleichen Emissionszentren fortschreitet, wenn auch mit intermittierenden und weniger effusiven Pyroklasten. Sie bestätigte auch, dass die Lavaströme langsamer und viskoser geworden sind.

In Bezug auf die Gas und Aschewolke teilte sie mit, dass diese sich in einer Höhe von 2800 m befindet mit südlicher Tendenz, was die Flugaktivität von und nach La Palma ermöglicht. Es ist nicht ausgeschlossen, dass aufgrund der Windrichtung feine Asche in El Hierro, La Gomera und westlich von Teneriffa ankommen könnte.

Auf die Seismizität angesprochen teilte sie mit, dass die Tiefe allmählich absinkt und auf mittleren Niveaus stabil bleibt. Ferner ist mit stärkerem vulkanischem Beben mit einer mittleren Magnitud, aber einer höheren EMS bis Stärke VI zu rechnen.

Im Vergleich zum Eruptionsprozess von El Hierro im Jahr 2011 hat sie klargestellt, dass das Operationsmuster ähnlich sei, aber nicht verglichen werden kann, weil es dort länger andauerte.

López erklärte auch, dass an diesem Donnerstag eine Schwefeldioxidrate von 28.700 Tonnen pro Tag gemessen wurde, eine 10fach höhere Menge als die der Vortage.

Bilder vom 22.10.21

Update Freitag, 22.10.21, 10:30 Uhr

Wie bereits berichtet, hat das IGN soeben die Erdbebendaten der letzten Nacht verifiziert. Demnach wurden mehr als 40 Erdbeben südlich der Cumbre Vieja lokalisiert, eines davon der Stärke 4,2 und der Intensität IV, die die Bevölkerung um 6:54 Uhr in einer Tiefe von 38 Kilometern spürte.

Im Allgemeinen bleibt die Seismizität stabil in mittleren und tieferen Regionen. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass die Erdbeben in den kommenden Tagen an Intensität bis zu einer Stärke von VI EMS zunehmen.

Blick auf die Lava am Morgen des 22.10.21 © La Palma 24

Laut dem jüngsten Bericht der PEVOLCA wird den Lavaströmen im nordwestlichen Bereich erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt, da sie sich zusammengeschlossen haben und in südwestlicher Richtung fliessen, jedoch zur Zeit ohne Anzeichen einer Richtungsänderung, welches aber jeder Zeit geschehen kann.

Die Luftqualität wird als gut bewertet und die Flugbedingungen sind für alle Flughäfen der Kanarischen Inseln günstig.

Angesichts der für diese Tage prognostizierten schwachen Regenfälle, die hauptsächlich den Norden und Nordosten der Insel betreffen, wurde vor der Gefahr eines möglichen Abflusses aufgrund der Wasserundurchlässigkeit der Lavaasche und der daraus resultierenden Gewichtszunahme gewarnt. Diese Gewichtszunahme der Asche auf den Hausdächern könnte zum Einsturz führen.

Die seit dem 19. September durch Lavaausstoss begonnene Kegelbildung des Vulkans beträgt derzeit etwa 200 m, wobei die endgültige Höhe von der Dauer der Eruption, sowie von der Beschaffung des ausgestoßenen Materials abhängt

Wie Meteored berichtet, kann ein Vulkan extrem in die Höhe wachsen und sogar Tausende Meter erreichen. Diese Höhen werden aber nur durch Schichtung neuer Eruptionen auf ältere, abgekühlte und ausschliesslich über längere Zeit erreicht, siehe den Teide auf Teneriffa mit seinen 3718 m.

Hinsichtlich der Form des Vulkans, können je nach chemischer Zusammensetzung der Lava und der Explosivität, Vulkane mit leicht abfallenden oder andere mit sehr steilen Hängen entstehen. Im letzteren Fall bildet sich ein Kegel, der durch den Wechsel von erstarrten Lavaströmen und herabgefallenem pyroklastischem Material entsteht.

Es würde aber Jahrhunderte dauern, bis dieses Material erodiert ist und zu einer bewohnbaren Morphologie zurückkehrt. Wir müssen davon ausgehen, dass die betroffenen Flächen auf Jahrzehnte unbewohnbar bzw. unbewirtschaftbar sein werden.

Im Fall von La Palma hatte die Lava während dieses ersten Eruptionsmonats unterschiedliche Eigenschaften. Zuerst war sie vom viskosen Typ, das heisst, sie war zähflüssiger. Daher waren die Lavaströme langsamer und nicht ganz so heiss.

Im weiteren Eruptionsprozess wurden dann viel schnellere Lavaströme festgestellt, welche flüssiger und somit auch heisser waren als die vorherigen.

Die flüssigere Lava schiebt sich unter der geformten, teilweise abgekühlte Lava, hebt sie an und trägt sie in grossen Bergen mit sich, was die Zerstörungskraft, wie auch beobachtet wurde, immens erhöht.

Mit zunehmender, zurückgelegter Strecke kühlen die Ströme ab und verlangsamen sich, bis sie zum Stillstand kommen. Dieses Phänomen wurde mehrfach auf dem Weg zum Meer beobachtet.

Ebenso kann sich der oberflächliche Teil eines Lavastroms durch Witterungseinflüsse verfestigen, währenddessen er im Kern noch weiter fliesst. Dieses führt dann zur Tunnelbildung, welche teilweise mehrere Kilometer lang sein können.

Die Arbeiten an der Wasserversorgung der Bananenplantagen stehen kurz vor dem Abschluss. Nach letzten Tests, soll ab morgen mit der Verteilung des dringend benötigten Frischwassers unter den Plantagen begonnen werden.

Die letzten Kontrollen werden in den Bohrbrunnen, bei der Installation von wasserführenden Rohren und in der Verbindung mit dem Tankwagen, sowie den Regeltanks des gefilterten Wassers und den Antriebssystemen durchgeführt.

Alle installierten Systeme ermöglichen das Verteilen, des von verschiedenen Stellen bereitgestellten Wassers, bis zu einer Gesamtmenge von etwa 13 Tausend Kubikmetern.

Dieses garantiert ein Überleben des wichtigen, wirtschaftlichen Bereichs von rund 300 ha Anbaufläche. Hierzu werden die Entsalzungsanlagen etwa 6000 m3, sowie das Zisternenschiff weitere 7000 m3 beitragen.

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